Allgemeine Informationen zur Tanpura


Allgemeines zur Tanpura

Wie die Sitar gehört auch die Tanpura zur Familie der Langhalslauten. Sie sind meist mit 4 bzw. 5 Metallsaiten (selten mit 6 Saiten) bespannt und sind als Grundtoninstrument wichtiger Bestandteil in der klassischen Indischen Musik. Gestimmt werden sie auf den Grundton und dessen Quinte und Oktave. Die Saiten werden nicht gegriffen sondern nur gezupft. Charakteristisch für die Tanpura ist ihr sehr obertonreicher Klang und der durch das laufende Anspielen der einzelnen Saiten entstehende obertonreiche Klangteppich, der eine intensive Wirkung beim Hörer ausübt. Die Tanpura ist dadurch außer für die Begleitung traditioneller Indischer Musik ein idealer Begleiter zu musikalischer Meditation, Obertongesang oder zu modaler Improvisation.

Wie auch bei den anderen Instrumenten hat TARANG eine breite Produktpalette an nordindischen Tanpuras verschiedener führender Instrumentenbauer. Bei allen Tanpuras handelt es sich um handgefertigte Einzelstücke und keine Instrumente aus industrieller Massenfertigung. Aus diesem Grunde sind alle Angaben über Größe und Ausstattung der Tanpuras lediglich Anhaltspunkte und keine verbindlichen Zusagen.

Bauweise und Materialien einer Tanpura

Das Indische Tun-Holz wird meist beim Bau einer Tanpura verwendet. Es ist eine indische Abart des uns bekannten Teak-Holzes. Die Instrumente erhalten eine Schellacklackierung unter Verwendung natürlicher Pigmente. Gelbliche bis rötliche Farbtöne sind die Regel. Diese gibt es in verschiedenen Helligkeiten und sie reichen von transparent bis fast schwarz. Einfache Tanpuras verfügen meist über Zelluloidzierleisten und einfache Zelluloideinlegearbeiten sowie über Schnitzwerk an den Resonanzkörpern, gedrechselte Wirbelköpfe und Feinstimmer meist aus Kunststoff. Luxusmodelle zeichnen sich durch aufwendigere Einlegearbeiten in der Decke aus, sowie über geschnitzte Wirbelköpfe. Die Feinstimmer sind meist in Schwanenform. Insgesamt ist hier eine meist bessere Material- und Verarbeitungsqualität vorhanden.

3 Tanpura Kategorien: Männlich, Weiblich und Instrumental

Es gibt drei Hauptkategorien von Tanpuras, die sich in Form, Größe, Beschaffenheit, Grundstimmung und Einsatz unterscheiden:

Instrumental Tanpura

Die Instrumental Tanpuras sind mit einer Länge zwischen 95 und 115 cm die kleinsten Tanpuras. Sie sind mit 4 bzw. 5 dünnen Stahlsaiten bespannt und verfügen im Vergleich zu den anderen beiden Tanpurakategorien über einen flachen aus Holz gefertigten Resonanzkörper und Hals. Den Klang kann man als hell silbrig beschreiben. Die charakteristische Stimmung einer Instrumental Tanpura liegt um c (c - d). Eingesetzt werden Instrumental Tanpuras in der Indischen Musik z. B. bei Sarod- oder Sitarkonzerten.

Männliche Tanpura

Die Männlichen Tanpuras sind mit einer Länge von 140 - 150 cm die längsten Tanpuras. Auch insgesamt ist ihre Bauart erheblich voluminöser und die Mensur länger. Dies gestattet eine tiefe Stimmung um C (C bis D). Der charakteristische volltönende kräftige Klang ist ein Erlebnis der besonderen Art. Männliche Tanpuras eignen sich besonders zur Begleitung von Sängern.

Weibliche Tanpura

Die Bauart der weiblichen Tanpuras entspricht abgesehen von der Größe der der männlichen Tanpuras. Mit einer Größe um 120 bis 130 sind sie etwas kleiner als diese wodurch ihre typische Stimmung um G (Fis - Gis) liegt, also in der Stimmung und auch in der Klangfarbe zwischen den Instrumental und den Männlichen Tanpuras. Sie sind mit 4 Saiten ausgestattet und werden traditionell für die Begleitung von Sängerinnen eingesetzt.

Verschiedene Möglichkeiten der Stimmung einer Tanpura

Durch die Verwendung von Saiten unterschiedlicher Stärke kann die Stimmung der Tanpura in begrenztem Ausmaß variiert werden.

Die Standardstimmung einer Tanpura besteht aus Quinte, Oktaven und Grundton. In nachstehenden Beispielen sind noch andere Möglichkeiten traditioneller Stimmung einer Tanpura aufgeführt wenn eine Raga, die begleitet wird, keine Quinte enthält. Zusätzlich haben wir für 5-saitige und 6-saitige Tanpuras einige weitere Beispiele zur Stimmung aufgeführt. Dem kreativen Spielraum von Musikern bei der Stimmung ihrer Tapura sind jedoch kaum Grenzen gesetzt. Unabhängig der traditionellen Indischen Vorgaben kann jegliche beliebige Stimmung durchgeführt werden.

4-saitige Tanpura

Standardstimmung: Quinte - Oktave - Oktave - Grundton
1. Alternative: Quarte - Oktave - Oktave - Grundton
2. Alternative: Septime - Oktave - Oktave - Grundton
3. Alternative: Sexte - Oktave - Oktave - Grundton

5-saitige Tanpura

Standardstimmung: Quinte - Oktave - Oktave - Oktave - Grundton
1. Alternative: Quarte - Oktave - Oktave - Oktave - Grundton
2. Alternative: Septime - Oktave - Oktave - Oktave - Grundton
3. Alternative: Sexte - Oktave - Oktave - Oktave - Grundton
4. Alternative: Quinte - Septime - Oktave - Oktave - Grundton
5. Alternative: Quarte - Septime - Oktave - Oktave - Grundton
6. Alternative: Quarte - Sexte - Oktave - Oktave - Grundton

6-saitige Tanpura

Standardstimmung: Quinte - Oktave - Oktave - Oktave - Oktave - Grundton
1. Alternative: Quarte - Oktave - Oktave - Oktave - Oktave - Grundton
2. Alternative: Septime - Oktave - Oktave - Oktave - Oktave - Grundton
3. Alternative: Sexte - Oktave - Oktave - Oktave - Oktave - Grundton
4. Alternative: Quinte - Septime - Oktave - Oktave - Oktave - Grundton
5. Alternative: Quarte - Septime - Oktave - Oktave - Oktave - Grundton
6. Alternative: Quarte - Sexte - Oktave - Oktave - Oktave - Grundton

Spieltechnik

Eine Tanpura kann entweder aufrecht im Schoß oder am Boden stehend gehalten und gespielt werden, oder man legt sie quer über den Schoß, oder vor sich auf den Boden. Die klassische Spielweise erfordert den Daumen der spielenden Hand so an dem Tanpurahals zu platzieren, dass er als Stütze dient. Die Finger sollten dabei nicht quer sondern parallel über der Mitte der Saiten liegen. Dann werden der Reihe nach die 1. Saite mit dem Mittelfinger und die 2., 3. und 4. Saite mit dem Zeigefinger gezupft. Die weiche Innenseite der Fingerkuppen übernehmen dabei das Zupfen das die Saiten mehr sanft anstreicht oder anrollt als anreißt. Die Saite soll dadurch weich zum Klingen gebracht werden, ohne Anschlaggeräusch oder hörbarem Einschwinggeräusch. Die Saiten werden in gleichmäßigem Rhythmus gezupft wobei aber nach dem Anschlagen der 4. Saite eine etwas längere Pause eingelegt wird bevor wieder die 1. Saite angespielt wird. Der 4. Saite wird dadurch Gelegenheit gegeben etwas länger auszuklingen. Der Rhythmus, in dem die Saiten angespielt werden, sollte dabei nicht maschinell gleichförmig klingen. Es ist wichtig beim Anspielen den Eindruck einer frei schwebenden lebendigen Schwingung zu vermitteln.

Der Klang einer Tanpura ist für die indische Musik ein tragendes, elementares Instrument. Es tritt weniger in den Vordergrund sondern verbindet die beteiligten Musikinstrumente mit ihrem Klangteppich auf kaum bemerkte Weise. So trägt sie zu einem vereinheitlichten Musikerlebnis bei.