Bauweise und Materialien der Sitar
2 Sitar Kategorien: Ravi Shankar Stil und Vilayat Khani Stil
Verschiedene Möglichkeiten der Stimmung einer Sitar
Die Sitar ist in der klassischen Nordindischen Musik das heute populärste Melodieinstrument und gehört mit Surbahar und Tanpura zur Familie der Langhalslauten. Der große Resonanzkörper wird aus einem getrockneten Kürbis gefertigt; - Hals, Decke und ein möglicher zweiter, kleinerer Resonanzkörper am oberen Ende des Halses werden meist aus Tunholz gebaut, einer indischen Abart des Teakholzes. Metallene Saiten aus Stahl (Basssaiten auch aus Messing oder Bronze) laufen über zwei aus Knochen gefertigte Brücken. Die Bünde, die mit Schnüren am Hals verschiebbar sind, sind ebenfalls aus Stahl gefertigt. Je nach Ausstattung einer Sitar (Vollverzierung, einfache Verzierung oder Sitars im Vilyat Khan Stil) ist sie weniger oder üppiger mit Einlegearbeiten aus Zelluloid verziert.
Die in der heutigen Zeit gebauten Sitars lassen sich in zwei Hauptgruppen einteilen. Die eine Gruppe richtet sich in der Bauweise und in der Ausstattung nach dem sogenannten "Ravi Shankar Stil" (Kharaj-Pancham), die andere Gruppe orientiert sich am Vilayat Khan Stil. Auf beiden Sitarformen werden auch unterschiedliche musikalische Stile gespielt. Sitars im Ravi Shankar Stil verfügen meist über 2 Resonanzkörper, 13 Resonanzsaiten und 7 Spielsaiten. 4 von den 7 Spielsaiten werden als Melodiesaiten gespielt und umfassen 4 Oktaven.
Die Sitars im "Vilayat Khan Stil" (Gandhar-Pancham) verfügen grundsätzlich nur über einen Resonanzkörper. Von den 11 Resonanzsaiten und den 6 Spielsaiten werden 2 Spielsaiten als Melodiesaiten gespielt bei einem Umfang von drei Oktaven. Das Design ist schlicht gehalten und spärlich in den Verzierungen und Einlegearbeiten.
Das zentrale Element bei der Stimmung einer Sitar ist der Grundton, der individuell gewählt werden kann und je nach gewünschtem Klangbild meistens zwischen c und d, oft bei cis liegt.
Stimmung im Ravi Shankar Stil (Kharaj-Pancham)
2. Saite (Jure) - Stimmung auf den Grundton
4. Saite (Kharaj) - Stimmung eine Oktave unter dem Grundton
6. Saite (Chikari) - Stimmung eine Oktave über dem Grundton
7. Saite (Chikari) - Stimmung zwei Oktaven über dem Grundton
5. Saite (Pancham-Chikari) - ist die Quinte über dem Grundton
3. Saite (Pancham) - ist die Quinte in der tiefen Oktave
1. Saite ist die Hauptspielsaite (Baj) und wird auf die Quarte gestimmt
Wurde als Grunton cis gewählt ergibt sich die Stimmung: fis, cis, Gis, Cis, gis, cis', cis''.
Die Resonanzsaiten (Taraf) werden gestimmt auf die verwendete Skala. Die längste Resonanzsaite wird im Grundton gestimmt und dann wird von der darunter liegenden Septime aufwärts bis zur hohen Terz gestimmt. Ein besonders wichtiger Ton in der mittleren Oktave kann dabei doppelt gestimmt werden.
Stimmung im Vilayat Khan Stil (Gandhar-Pancham)
Die ersten beiden Saiten werden hier genauso gestimmt wie bei Kharaj-Pancham-Sitars (siehe oben), und auch bei den beiden Chikarisaiten und der Pancham-Chikari gibt es keinen Unterschied. Statt der beiden tiefen Melodiesaiten Pancham und Kharaj wird bei Gandhar-Pancham-Sitars aber nur eine zusätzliche Chikari-Stahlsaite verwendet. Diese Saite wird je nach Skala auf die große oder die kleine Terz gestimmt. Die gesamte Stimmung der Spielsaiten mit cis als Grundton sieht also folgendermaßen aus: fis, cis, f, gis, cis', cis''. Bei den Resonanzsaiten beginnt die Stimmung meist mit der Septime und geht dann geradewegs in der Skala nach oben bis zur Terz in der hohen Oktave.
Als Standardstimmung bei einer Kharaj-Pancham-Sitar (siehe oben) können folgende Saiten verwendet werden:
1. 0,30 mm steel
2. 0,40 mm bronze
3. 0,55 mm bronze
4. 0,85 mm brass
5. 0,27 mm steel
6./7. & taraf 0,22 mm steel
Diese (und andere) Saiten können als Komplettsatz, einzeln oder in Rollen bei Tarang bestellt werden.
Sowohl die Sitar als auch die Surbahar spielt man in Sitzposition auf dem Boden. Der Kürbiskorpus ruht auf dem Fuß des Musikers und das Instrument wird so gehalten, dass der Hals schräg vor dem Spieler nach oben verläuft. Mit einem Drahtplektrum am rechten Zeigefinger werden die über die große Brücke laufenden Spielsaiten angezupft. Die über die kleine Brücke laufenden Resonanzsaiten schwingen beim Spielen selbsttätig mit ohne angeschlagen zu werden. Die linke Hand greift auf den Bünden die Melodie. Die Saiten werden dabei nicht nur auf die Bünde heruntergedrückt sondern auch seitlich weggezogen. Gerade diese Technik ist es die die unglaubliche Differenzierung in den Ornamenten und Mikrointervallen ermöglicht die für die Indische Musik so wesentlich sind.
Alle Sitars, die von TARANG Indian Instruments angeboten werden sind Instrumente von führenden indischen Instrumentenbauern. Es handelt sich dabei grundsätzlich um handgearbeitete Einzelstücke und keine industriell gefertigte Massenware. Es steht ein breites Angebot verschiedener Hersteller und Modelle sowie die 2 Sitarstile, in verschiedener Optik und Klangphilosophie zur Auswahl.
Für Anfänger stehen einfache Ausführungen in einer Preisklasse von 450.-- Euro bis 690.-- EUR zur Verfügung. Die Instrumente verfügen über keine besonders hohen Klangansprüche und auch die Verarbeitungsqualität ist einfacher gehalten wobei die Marken-Einsteigermodelle für 690.-- Euro schon sehr gut verarbeitet sind und gute Klangeigenschaft haben. Ernsthaftere Musikliebhaber und Musiker werden mehr auf unsere Sitars in Luxusausführung in den Preisklassen um 990.-- EUR reflektieren, da diese über eine erheblich bessere Verarbeitung und ein ebenso besseres Klangbild verfügen, als dies von den einfachen Instrumenten erreicht werden kann. Instrumente in der Preisklasse ab 1.300.-- EUR bieten höchste Ansprüche. Hier werden beste Materialien verarbeitet in sorgfältigster traditioneller Instrumentenbaukunst. Diese Instrumente weisen bestechende Klangeigenschaften auf und sind in Verarbeitung und edlem Design Instrumente fürs Leben.
TARANG Indian Instruments
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